42,2 km am Laufband

„Du spinnst“ sagt meine Frau. „Ja, ein bisschen“ muss ich zugeben. Ich habe gerade beschlossen, eine Marathondistanz auf dem Laufband zu versuchen. Als Trainingslauf, anstatt der im Greif-Laufplan vorgeschriebenen „langen Runde“ im Freien (bei aktuellen minus 10 Grad Außentemperatur).

Aber worin liegt die Spinnerei genau? Weil man Dinge ausprobieren möchte, die man sich selber nicht oder nur schwer vorstellen kann? Weil man solche Dinge „trotzdem“ versucht? Weil man wagt, seinen gewohnten und sicheren „Wohlfühlbereich“ zu verlassen? Weil man der „Durchschnittsfalle“ entgehen möchte (siehe dazu einen interessanten Artikel von Rudolf Taschner)? Vielleicht sollte man viel öfter solche „Du spinnst“-Dinge machen!

Jedenfalls: In ein paar Tagen werde ich vielleicht sagen, dass es gar nicht so schlimm war. Jetzt allerdings, da die unmittelbaren Eindrücke noch ganz frisch sind, bin ich sicher: „Nie wieder!“ Schon nach 25 km meldet sich der innere Schweinehund das erste Mal. Was jetzt schon? Die nächsten 10 km lässt er sich noch einigermaßen im Zaum halten. Ab Kilometer 35 wird aber die Eintönigkeit, in Kombination mit der aufkommenden Müdigkeit, immer stärker. Quälend langsam und zäh verstreichen die Kilometer. Der Impuls, einfach vom Laufband runter zu springen, wird auf den letzten beiden Kilometern fast übermächtig. Und dann 3:30 Stunden (konstanter 5-er Schnitt = 12 km/h) später, bin ich endlich erlöst.

Jetzt weiß ich, wie’s ist. Ein zweites Mal wird es aber nicht geben!