Vrecko/Kessler feiern Etappensieg

Foto: Uwe Geissler

Florian Vrecko (GER) und Nils Kessler (GER) haben die vierte Etappe der TOUR Transalp 2018 für sich entschieden, die heute über 103,96 km, zwei Pässe und insgesamt 2.731 Höhenmeter von Fiera di Primiero aus den Dolomiten raus nach Crespano del Grappa geführt hat. Das Team Strassacker / Garmin überquerte nach einer taktisch klugen Vorstellung nach 3:08.35,6 Stunden die Ziellinie. Nur 0,8 Sekunden nach den beiden Deutschen folgten die beiden belgischen Titelverteidiger von Tauris – Grinta! Florian Glorieux und Bob Michels (3:08.36,4), die damit die Gesamtführung übernehmen konnten.

Die bisherigen Träger der Gelben Trikots vom Team Plasmatreat-Storck Bicycle 1, Daniel Pechtl (AUT) und Thomas Gschnitzer (ITA), erreichten mit 4:29 Minuten Rückstand als Fünfte das Ziel (3:13.05,3), hinter Team corratec 1 mit Michael Spögler (ITA) und Michael Markolf (GER) (3:11.44,7) sowie Lightweight Squadra Corsa mit den Italienern Riccardo Zacchi und Carlo Muraro (3:13.04,2).

Erst auf Rang sechs folgte Team Serpantin-Panavto (3:13.06,0), das wie an den Tagen zuvor der eigentliche Protagonist der Etappe gewesen war. Denn Ivan Sedelkov (RUS) und Remmert Wielinga (NED) hatten sich gleich im ersten, extrem steilen Anstieg zum Passo Croce d'Aune abgesetzt und in der Folge auch Spögler und Markolf abschütteln können, die das hohe Tempo der russisch-niederländischen Paarung als einziges Team zunächst hatten mitgehen können, in der Abfahrt aber den Kontakt verloren.

Auf dem Flachstück von Pedavena nach Arten formierte sich dann eine kleine Verfolgergruppe, zu der – rechtzeitig zum langen und zähen Anstieg auf den Monte Grappa – auch Glorieux und Michels wieder dazustießen, nachdem die Belgier für sich entschieden hatten, ihren eigenen Rhythmus in der Abfahrt zuvor zu fahren.

Eine Taktik, die voll aufging: „Es war heute sehr hart, weil Sedelkov und Wielinga wieder von Anfang an attackiert haben. Wir sind dann weiter unser Tempo hinauf zum Monte Grappa gefahren“, rekapitulierte Frederic Glorieux den Rennverlauf.

Gemeinsam mit dem Team Strassacker / Garmin nahm das Duo dann die Verfolgung der Ausreißer auf, die in der Abfahrt hinab in die Ebene aufgrund eines Platten Hinterrads bei Sedelkov ihre Hoffnungen auf ihren zweiten Etappensieg begraben mussten und auch im Gesamtranking weiter an Boden verloren.

Über zehn Minuten Rückstand sind bei noch drei ausstehenden Renntagen, darunter die morgige Königsetappe nach Trento, allerdings noch von Sedelkov und Wielinga aufzuholen. Von daher weiß auch Titelverteidiger Glorieux: „Die beiden sind weiterhin mit die stärksten Konkurrenten. Wir müssen jetzt zusehen, das Risiko so gering wie möglich zu halten und das Tempo kontrollieren.“

Neben den beiden Belgiern waren auch die Tagessieger die glücklichen Nutznießer des unerwarteten Etappenausgangs. Allerdings unterstrich Florian Vrecko noch einmal, dass der Erfolg nicht von ungefähr kam: „Wir hatten gute Beine und haben uns taktisch hervorragend unterstützt.“

Ebenfalls stark harmonierten in den anderen Kategorien die Wertungsführenden, bei denen drei von vier Leader-Duos ihren vierten Sieg in Folge einfahren konnten.

In der Grand Masters-Wertung setzten sich die beiden Österreicher Günter Baringer und Axel Strauss von Roadbiker.at & Bike city durch (3:31.06,5), bei den Masters die Kanadier von TNA-Method Jamie Armstrong und Geoff Dyke (3:35.55,3).

In der Damenwertung fuhr der Dutch Express mit Linda Stuurman (NED) und Carla Mellema (NED) erneut wie auf Schienen entlang des südlichen Alpenhauptkamms (4:04.05.6).

Drama in der Mixed-Wertung

Das bis dato so dominierende Mixed-Duo Bikeexpress mit Anna Kiesenhofer (AUT) und Günther Flatscher (AUT) verpasste indes heute den vierten Etappensieg, nachdem die stärkste Dame des Feldes auf der Abfahrt von Fiera di Primiero im ersten Tunnel aufgrund der schlechten Lichtverhältnisse eine Rille übersah und stürzte.

Zwar blieb die 27-Jährige auf den ersten Blick bis auf ein paar Schürfwunden weitestgehend unverletzt und auch das Rad intakt. Doch nachdem die Radbrille im Verlaufe des Crashes zu Bruch gegangen war, verlor das Duo beim Warten auf Ersatz der Sehhilfe viel Zeit.

„Gott sei Dank ist es halbwegs glimpflich ausgegangen. Wir hatten zum Glück auch einiges an Vorsprung, den es jetzt weiter zu verwalten gilt“, sagte Flatscher, der mit Kiesenhofer gemeinsam als viertes Mixed in Crespano del Grappa einfuhr (3:48.42,0).

Der Sieg hingegen ging an die Dritten der Wertungsklasse Yvonne Margraf (GER) und Roger Nachbur (SUI) vom Philipp's Bike Team (3:36.42,4).

Die kompletten Ergebnislisten stehen hier bereit.