Team Bulls rückt mit viertem Etappensieg näher an Gesamtführende

Foto: Martin Sass

Die fünfte Etappe der BIKE Transalp powered by Sigma 2018 ist erneut mit einem Zielsprint und einem Etappensieg vom Team Bulls 1 zu Ende gegangen. Wie bereits vorgestern und gestern setzten sich Urs Huber (SUI) und Simon Stiebjahn (GER) auch auf der kürzesten Etappe des einwöchigen Alpenklassikers, die über 49,66 Kilometer und 1.967 Höhenmeter von Ponte di Legno nach Pellizzano führte, in einem Fotofinish gegen Wilier Force 7C 1 durch (2:17.47,7).

Hinter Tony Longo (ITA) und Johnny Cattaneo (ITA) beendeten Markus Kaufmann (GER) und Jochen Käß (GER) ebenfalls erneut die Etappe als drittschnellstes Team (2:18.58,8). Die Träger der gelben Trikots verloren allerdings mit 1.10 Minute Rückstand mehr als ein Drittel ihres Vorsprungs in der Gesamtwertung. Bei noch zwei ausstehenden Etappen bis nach Arco liegt das Team Centurion Vaude damit nur noch 1.57 Minuten vor dem Team Bulls 1.

Das hatte im langen Anstieg hinauf zur Alta Via Camuna, einem einsamen Pfad in den Bergwiesen, der sich hoch über Ponte di Legno auf neun Kilometern Länge bis zum Passo Tonale schlängelt, festgestellt, das Jochen Käß Probleme hatte und dementsprechend im steilen Anstieg nach Case di Viso das Tempo erhöht.

Der 36-Jährige Triple-Sieger von 2013, 2014 und 2015 musste daraufhin abreißen lassen und verlor bis zur zweiten Verpflegungsstelle am Passo Tonale knapp eine halbe Minute auf den Rest der fünfköpfigen Spitzengruppe, zu der zu diesem Zeitpunkt noch sein Teamkollege Kaufmann gehörte:

„Ich hatte eine schlechte Position im Anstieg, habe so Meter um Meter verloren und konnte dann das Loch nicht mehr schließen“, erklärte Käß, der nachschob, dass „ich schlussendlich mein eigenes Tempo fahren musste. Ich hatte einen schlechten Tag, morgen geht es weiter.“

Doch mit dem Momentum derzeit klar auf Seiten der Konkurrenz steht dem Centurion Vaude-Duo noch ein heißer Ritt an den Gardasee bevor.

So sagte Urs Huber: „Wir haben heute hart gearbeitet und uns im Sprint belohnt. Es wird spannend die nächsten zwei Tage. Wir haben heute das Beste aus der Situation gemacht. Wir haben die letzten drei Tage gezeigt, dass wir mindestens gleich stark sind. Wir müssen schauen, was die letzten Tage möglich ist, aber wir werden es auf jeden Fall versuchen.“

Dabei könnte dem Schweizer und seinem deutschen Teamkollegen ebenfalls in die Karten spielen, dass die beiden Italiener Longo und Cattaneo nach drei knappen Niederlagen in Serie endlich ihren ersten Etappensieg einfahren wollen und dementsprechend mutig mit nach vorne gehen.

So auch heute, als das Quartett Huber/Stiebjahn und Longo/Cattaneo nach der Abfahrt vom Tonale nach Fucini im zweiten, allerdings deutlich kürzeren Anstieg nach Val Piana den Vorsprung auf die gelben Trikots auf insgesamt 1.10 Minuten ausbauen konnte.

Erster Etappensieg für Menapace und Pellizzaro

Während es bei den Herren auf den beiden Schlussetappen noch einmal spannend im Kampf um den Transalp-Titel werden könnte, scheint die Entscheidung in den übrigen vier Wertungskategorien gefallen zu sein.

Zwar verpassten heute die stärksten Damen der diesjährigen Rundfahrt Janine Schneider (GER) und Stefanie Dohrn (GER) ihren fünften Etappensieg um 1,5 Sekunden, doch das Team Nauders Canyon/Cube biegt mit einem komfortablen Vorsprung von über einer Stunde auf die heutigen Siegerinnen von CentrobikeValdisole-Titici-Trek (3:08.47,9) auf die Zielgerade ein.

Dementsprechend glücklich präsentierten sich Lokalmatadorin Lorenza Menapace (ITA) und Nationalmannschaftsmitglied Jessica Pellizzaro (ITA) nach ihrem ersten Tageserfolg.

Die 46-jährige im Val di Sole lebende Menapace freute sich nach der Zieleinfahrt: „Ich bin überglücklich, daheim gewonnen zu haben.“ Ihre 24-jährige Teamkollegin gestand nach dem ersten Etappensieg bei ihrer ersten Transalp-Teilnahme, „dass ich positiv vom Rennen überrascht bin. Vielleicht ist das dieses Jahr der Beginn einer neuen Karriere bei Etappenrennen.“

Auf eine lange solche kann indes ihr Landsmann Massimo De Bertolis zurückblicken, der gemeinsam mit seinem costa-ricanischen Wilier Force 7C-Partner Dax Jaikel in der Masters-Klasse zum bereits vierten Mal triumphieren konnte (2:36.44,3).

In der Grand Masters-Kategorie setzten sich ebenfalls zum vierten Mal die Schweizer Claudius Thommen und Thomas Girardi von Stoll Bikes durch (2:44.06,0), während Verena Krenslehner-Schmid (AUT) und Philip Handl (AUT) von Imst Tourismus ihrerseits bei den Mixed-Duos weiterhin ungeschlagen bleiben (2:56.28,1).

Die kompletten Ergebnislisten der fünften Etappen stehen hier zur Verfügung.