Champions Hockey League feiert Comeback – Drei österreichische Teams dabei

Die Champions Hockey League (CHL) hat vor wenigen Tagen mit ihrer ersten Saison 2014/2015 begonnen. Dabei handelt es sich um den Nachfolger des gleichnamigen Europapokal-Wettbewerbs, der 2008 nur eine Saison lang stattfand und dann aufgrund der Wirtschaftskrise aussteigender Sponsoren nicht mehr fortgeführt werden konnte. Durch diese Neuauflage des Events findet der Eishockeysport wieder ein wenig mehr Beachtung und Zuschauerzahlen. Aus Österreich konnten sich gleich drei verschiedene Mannschaften für die Teilnahme qualifizieren: Die Vienna Capitals, Red Bull Salzburg, Villacher SV. Und zusätzlich hat sich – ebenfalls Team der „Erste Bank Eishockey Liga“ (EBEL) – der südtirolische HCB Bolzano qualifiziert.

Spielergebnisse dieser Mannschaften

Wirklich gut läuft es zurzeit für die Vienna Capitals. Am ersten der sechs Spieltage gewannen sie mit 4:1 gegen die schwedischen Färjestad und am zweiten mit 2:1 gegen den norwegischen Vålerenga Oslo. Die Caps, wie sie meist genannt werden, spielen in Gruppe B und beide Heimspiele fanden in der Albert-Schulz-Eishalle in Wien statt.

Für Red Bull Salzburg war der Auftakt leider nicht ganz so gelungen: An Spieltag 1 verloren sie mit 3:2 gegen die finnischen JYP Jyväskylä, während sie immerhin am zweiten Spieltag mit einem 3:5 gegen den schwedischen HV71 Jönköping gewonnen haben. In beiden Spielen waren sie die Gastmannschaft und sie sind Mitglied in Gruppe I.

Der Villach SV (VSV) hatnicht so gut abgeschnitten. Das Spiel gegen Frankreichs Briançon Diables Rouges verloren sie mit 1:2 und gegen die schweizerischen Genève-Servette ebenfalls mit 4:2. Der VSV gehört zur Gruppe C und tritt nach den beiden verlorenen Auswärtsspielen, am 04.09.2014 das Rückspiel gegen Briançon Diables Rouges in der Stadthalle Villach an.

Schlusslicht unter den qualifizierten EBEL-Teams ist zurzeit der südtirolische HC Bolzano (Gruppe F), der in den beiden Auswärtsspielen gegen den finnländischen TPS Turku mit 9:0 und den schwedischen Linköping HC mit 5:0 deutlich unterlag. Das Rückspiel gegen den TPS findet am 05.09.14 im italienischen Bozen statt.

 

Bisherige und künftige Spiele in der Übersicht

Wer die bisherigen Ergebnisse im Detail und die Termine der noch ausstehenden Spiele der österreichischen Mannschaften sehen möchte, kann auf der offiziellen Webseite der CHL nachschauen, wann und wo diese ausgetragen werden. Außerdem ist es bei nahezu allen Matches möglich, mithilfe der dort angezeigten Links live über das Internet zuzusehen.

Alles in allem ist dies nicht nur für die Österreicher ein guter Start, sondern auch für die Veranstalter der Champions Hockey League, wie deren CEO Martin Baumann sagte. In diesem Artikel schildert er, dass die CHL mit dem ersten Wochenende des Turniers sehr zufrieden war, da die ersten 44 Spiele bereits von durchschnittlich 3.306 Zuschauern pro Spiel vor Ort und die Internetseite an diesem Wochenende täglich über 72.000 Mal besucht wurden. Dies sei, besonders gegen Ende der Urlaubssaison, ein sehr gutes Ergebnis.

 

Hintergründe des Comebacks


Bevor die CHL den European Champions Cup der IIHF – der Internationalen Eishockey-Föderation – abgelöst hatten, gab es eine ganze Reihe verschiedener Veranstaltungen, die sich durchgängig bis 1965 die Geschichte des Europa-Pokalwettbewerbs teilen. Nach der Saison 2008/2009 gab es dann erstmals eine ersatzlose Unterbrechung, die durch den neuen offiziellen Presenting Partner engelbert strauss mit einer Neuauflage beendet wurde. Das in acht europäischen Ländern vertretene Versand- und Einzelhandelsunternehmen ist spezialisiert auf Berufs- und Freizeitbekleidung sowie Schutzausrüstung und sichert nun mit seinem Sponsoring den Fortbestand der Liga. Die 1948 gegründete Firma aus Biebergemünd (Hessen, Deutschland) zeigt ihre Präsenz unter anderem mit ihren Logos auf Spielertrikots, Spielfeldbanden und dem Mittelkreis. Zusätzlich sichert sich die Liga nun durch Kapitalbeteiligungen aller teilnehmenden Mannschaften ab, um einen zweiten Verlust dieses künftig wieder jährlich geplanten Highlights zu verhindern.

 

Spielregeln des Eishockeys

Wer diese körperbetonte Sportart interessant findet, ihre komplexen Regeln jedoch bisher noch nicht genau kennt, findet nachfolgend die wichtigsten Grundlagen des Eishockeys in der Kurzfassung:

  • Zwölf Spieler stehen sich auf einer rechteckigen Eisfläche gegenüber. Ziel des Spiels ist es, eine runde Hartgummi-Scheibe (den Puck) mithilfe von Schlägern in das gegnerische Tor zu befördern. Dafür muss sich der Puck innerhalb des Tores vollständig hinter Torlinie befinden.

  • Die Spielweise ist vergleichsweise offensiv und von körperlichen Auseinandersetzungen geprägt, was unter einigen Umständen innerhalb des erlaubten Rahmens liegt. Daher ist eine entsprechend umfangreiche Schutzausrüstung und -bekleidung vorgeschrieben.

  • Außerdem sorgen Strafzeiten – welche die betreffenden Spieler bei einem Regelbruch ersatzlos außerhalb des Spielfelds absitzen müssen – dafür, dass die Teams oftmals kurzzeitig in der Über- oder Unterzahl sind.

  • Die Teams besitzen bis zu 22 Spieler, von denen sich im Normalfall jeweils fünf Spieler und ein Torwart auf dem Spielfeld befinden, manchmal können es jedoch strategiebedingt stattdessen sechs Feldspieler sein. Das Einwechseln der Spieler erfolgt „fliegend“, d.h. ohne die Notwendigkeit einer Spielunterbrechung.

  • Die Spielfläche ist 61x30m groß, hat abgerundete Ecken und schützt durch Banden, Fangnetze sowie Schutzglasscheiben die Spieler und Zuschauer. Das Spielfeld (siehe Abbildung) wird durch eine rote Mittellinie in zwei Hälften und zwei blaue Linien in ein Abwehr-, ein neutrales und ein Angriffsdrittel unterteilt. Zusätzlich gibt es noch jeweils eine verlängerte Torlinie.

  • Die Spielzeit ist in Drittel eingeteilt, die jeweils 20 Minuten dauern und meist durch 15-minütige Pausen getrennt werden. Durch den offensiven Körperkontakt, die Abseits- und sogenannten Icing-Regeln sowie vielen anderen Gründen, kommt es häufig zu Unterbrechungen, bei denen die Spielzeit gestoppt wird.

  • Die Icing-Regeln besagen, dass bestimmte Arten von Weitschüssen verboten sind und ein Bully, eine Art Freistoß, zur Folge hat. Vereinfacht kann die Regel folgendermaßen zusammengefasst werden: Wird der Puck – unabhängig ob über Bande oder direkt – über die Mittellinie hinweg hinter die Torlinie geschossen, zählt dies als Icing.