Österreichischer Rekord reichte knapp nicht gegen Kodairas Bahnrekord

Foto: Joosep Martinson/ISU

Gerade einmal sechs Hundertstel fehlten Vanessa Herzog zum Weltcupsieg über 500 Meter am zweiten Tag der Wettkämpfe des vierten Eisschnelllauf-Weltcup in Heerenveen. Die 23-Jährige präsentierte sich im niederländischen Eisschnelllauf-Mekka von Heerenveen in Topform und lief in 37.23 Sekunden eine neue persönliche Bestleistung und gleichzeitig einen neuen Österreichischen Rekord. Sie musste sich lediglich Olympiasiegerin Nao Kodaira aus Japan geschlagen geben, die in 37.17 Sekunden ihren eigenen Bahnrekord im Thialf um 12 Hundertstel verbesserte.

"Jetzt stehe ich endlich von den Zeiten her dort, wo ich hin wollte. Ich bin ein wenig sprachlos, da es eigentlich die gesamte Woche bei den Trainings gar nicht lief. Am Wochenanfang hatte ich noch mit Fieber zu kämpfen und sogar beim Aufwärmen war alles noch unrund, aber das Rennen war dann ein fast perfekter Lauf", freute sich Herzog. Nachdem sie in Abwesenheit der erkrankten Olympiasiegerin zuletzt zwei Weltcupsiege im polnischen Tomaszow Mazoviecki feierte, wartete nun alles auf das erneute Duell der beiden Sprintspezialistinnen beim vierten Saisonstopp.

Die Japanerin eröffnete den hochklassigen Wettkampf mit einem neuen Bahnrekord und verwies die US-Amerikanerin Brittany Bowe mit über einer halben Sekune auf den zweiten Rang. Danach versuchte die junge Österreicherin zu kontern und zeigte nach einem tollen Start eine fantastische Schlussrunde. Auch sie unterbot den bestehenden Bahnrekord von Kodaira, verpasste den Sieg aber um lediglich sechs Hundertstel. "Das waren die schnellsten 100 Meter in meiner Karriere bislang, auch wenn der Start noch nicht perfekt war. Ich bin aber gut in die Gegengerade gekommen und konnte richtig viel Geschwindigkeit aufbauen. Die Schlusskurve hat sich angefühlt, als würde ich über das Eis fliegen. Schon auf der Zielgeraden habe ich mir gedacht, das wird eine extrem schnelle Zeit", berichtete die 23-Jährige, damit ihren im Dezember 2017 in Calgary aufgestellten nationalen Rekord verbesserte, weit abseits der hoch gelegenen schnellen Bahnen in Nordamerika. Im Gesamtweltcup baute sie ihre Führung auf die zweitplatzierte Russin Olga Fatkulina auf 75 Punkte aus.

Über 1.500 Meter verpasste Floris Root seine ersten Weltcuppunkte nur um eine halbe Sekunde. Der Niederösterreicher mit den niederländischen Wurzeln belegte in 1:50.48 den 23. Platz in der Division B. Im Sprint über 500 Meter kam der 22-Jährige knapp an seine persönliche Bestzeit ran, verpasste diese um neun Hundertstel. In 36.80 wurde er 30. in der Division B, die vom Kanadier Boisvert-Lacroix gewonnen wurde: "Das waren zwei gute Läufe, über 1.500 habe ich einen kleinen technischen Fehler eingebaut auf der Wechselgeraden. Der Sprint war ganz ok, vielleicht noch ein wenig schlampig von der Technik".

Am abschließenden dritten Wettbewerbstag am Sonntag folgen für Vanessa Herzog und Floris Root noch die Einsätze am Tausender.

Ergebnisse 4. Weltcup in Heerenveen, NED (Samstag):

500 Meter Damen:
1. Nao Kodaira (JPN) 37.17
2. Vanessa Herzog (AUT) 37.23
3. Brittany Bowe (USA) 37.70

500 Meter Herren (Division B):
1. Alex Boisvert-Lacroix (CAN) 35.11
2. Ronald Mulder (NED) 35.14
3. Jan Smeekens (NED) 35.19
30. Floris Root (AUT) 36.80

1.500 Meter Herren (Division B):
1. Mathias Voste (BEL) 1:46.51
2. Jin-Su Kim (KOR) 1:46.52
3. Marcel Bosker (NED) 1:46.67
23. Floris Root (AUT) 1:50.48