Vanessa Herzog läuft mit neuem Rekord zum zweiten Gesamtweltcupsieg

Foto: Martin Nitsch

Im vorletzten Weltcuprennen der Saison in Salt Lake City sicherte sich Vanessa Herzog, aktuelle Welt- und Europameisterin , vorzeitig die Gesamtwertung über 500 Meter. Wie im Vorjahr ist sie damit die Gesamtweltcupsiegerin auf der kürzesten gelaufenen Distanz. Die junge Sprinterin beendete auch ihren zehnten Einsatz auf dieser Strecke in der Saison 2018/19 unter den Top zwei. Erstmals lief die 23-Jährige in ihrem Leben unter 37 Sekunden und verbesserte ihren eigenen Rekord um knapp drei Zehntel.

"Der Gesamtweltcupsieg war ein riesiges Ziel von mir heuer. Ich war extrem konstant heuer, bislang war ich ja noch nie schlechter als Zweite klassiert. Ich freue mich extrem über die den Gesamtsieg“, berichtete sie aus Utah. In einem der hochklassigsten Rennen der letzten Jahre, zehn der zwölf Teilnehmerinnen beim Weltcupfinale schafften persönliche Bestleistungen, eroberte die in Kärnten lebende Tirolerin zum zweiten Mal den Gesamtweltcup über 500 Meter. Lediglich die Japanerin Nao Kodaira, welche um gerade einmal elf Hundertstel am Weltrekord vorbeischrammte, war in der Olympiaeishalle von 2002 schneller als Herzog, die als erst siebte Läuferin eine Zeit von unter 37 Sekunden erzielen konnte: "Ich bin ja noch nie unter 37 Sekunden gelaufen, das war wirklich genial". In 36.85 erzielte die junge Österreicherin nicht nur einen neuen nationalen Rekord, damit ist sie die viertschnellste Frau der Welt und gleichzeitig die schnellste Europäerin aller Zeiten.

"Das Rennen hat sich eher langsam angefühlt. Ich bin vom Start nicht gut weggekommen und vom Feeling her hat mir Nao schon am ersten Schritt drei Meter abgenommen. Ich habe mich aber dann zurückgekämpft und speziell die Gegengerade sowie die Schlusskurve waren richtig gut“, analysierte sie ihren ersten Einsatz in Salt Lake City. Da es beim Weltcupfinale doppelte Punkte gibt, konnte Herzog ihren Vorsprung auf die Russin Angelina Golikova, die Dritte wurde, auf über 128 Punkte ausbauen. Da maximal nur mehr 120 beim letzten Rennen am Sonntag zu holen sind, krönte sich die 23-Jährige zur Gesamtsiegerin in einer wirklich unglaublichen Saison. Denn schon im Jänner eroberte sie Gold bei den Europameisterschaften im Sprintvierkampf und im Februar ließ sie den Weltmeistertitel über 500 Meter sowie die Silbermedaille über 1.000 Meter folgen. Dazu kommen drei Weltcupsiege und nun ihr zweiter Gesamtweltcupsieg.

Über 1.000 Meter, nur 80 Minuten nach ihrem Auftritt über die kürzeste Distanz folgte der zweite Auftritt von Herzog am Samstagabend: "Nach 600 Meter war der Akku einfach komplett leer. Aber ich bin mit dem vierten Gesamtrang auf dieser Distanz auch sehr zufrieden. Die drei vor mir waren einfach die ganze Saison schon stärker und das ist verdient dann". In 1:14.96 belegte sie den elften Rang. Ihre direkte Konkurrentin Brittany Bowe sorgte in 1:11.61 für einen neuen Weltrekord und unterbot den alten, gehalten von Nao Kodaira um eine halbe Sekunde. Die Japanerin wurde hinter ihrer Teamkollegin Miho Takagi Dritte. Auch die beiden Asiatinnen blieben unter der bisherigen Weltbestmarke.

Drei weitere neue Weltrekorde bot der erste Wettkampftag des Saisonfinales der Eisschnellläufer. Pavel Kulizhnikov (33.61) verbesserte über 500 Meter seinen eigenen Weltrekord, genauso wie Martina Sablikova (3:52.02) über 3.000 Meter bei den Frauen. Über 1.000 Meter unterboten drei Niederländer die bisherige Rekordmarke, neuer Weltbester ist Kjeld Nuis (1:06.18).

Ergebnisse:
500 Meter Frauen:

1. Nao Kodaira (JPN) 36.47
2. Vanessa Herzog (AUT) 36.85
3. Angelina Golikova (RUS) 36.93

Weltcupstand (nach 10 von 11 Rennen)
1. Vanessa Herzog (AUT) 612 Punkte
2. Angelina Golikova (RUS) 484
3. Nao Kodaira (JPN) 480

1.000 Meter Frauen:
1. Brittany Bowe (USA) 1:11.61
2. Miho Takagi (JPN) 1:11.71
3. Nao Kodaira (JPN) 1:11.77
11. Vanessa Herzog (AUT) 1:14.96

Weltcupendstand (nach 6 von 6 Rennen)
1. Brittany Bowe (USA) 397 Punkte
2. Miho Takagi (JPN) 310
3. Nao Kodaira (JPN) 298
4. Vanessa Herzog (AUT) 277