SALOMON 4 TRAILS 2014 - 1. Etappe

Foto: Kelvin Trautman

Mit einem neuen Streckenrekord triumphierte der Grieche Dimitris Theodorakakos auf dem ersten Teilstück über 36,3 km und 2410 HM von Garmisch-Partenkirchen nach Ehrwald in Österreich. Der 35-jährige Athlet aus dem Team SALOMON erreichte nach 3:35:19 Std. das Ziel und hatte damit knapp drei Minuten Vorsprung auf seinen spanischen Teamkameraden Iker Karrera (3:38:26 Std.) und mehr als vier Minuten auf den jungen Allgäuer Mirco Berner. Pech hatte dagegen der Bad Reichenhaller Philipp Reiter. Der SALOMON 4 TRAILS-Sieger von 2012 musste sich kurz vor dem Start mit einer Fersenverletzung abmelden. „Ich bin echt traurig, wenn ich die Jungs im Ziel sehe. Ich wäre so gerne mitgelaufen“, sagte Reiter, der seine Kameraden aus dem Team SALOMON im Ziel empfing.

Tagessieger Dimitris Theodorakakos blieb bei seinem Rekordlauf unglaubliche 15 Minuten unter der im Vorjahr aufgestellten Bestzeit. Das Trio Theodorakakos-Karrera-Berner dürfte auch den Sieger stellen, der am Samstag nach vier Tagen und 160 km in Samnaun in der Schweiz ermittelt wird. Für eine faustdicke Überraschung sorgte bei den Frauen Tina Fischl aus Fürstenstein, die nach 4:15:06 Std. ins Ziel kam und damit die elft beste Zeit in der Gesamtwertung lief. „Die Bedingungen waren ideal, nicht zu kalt, manchmal etwas rutschig, aber ein insgesamt toller Auftakt. Mal schauen, was die kommenden Etappen bringen. Noch ist nichts entschieden“, wollte Tagessieger Theodorakakos noch keine Prognose für die Gesamtwertung abgeben.

Was für ein Unterschied zum Vorjahr, als die SALOMON 4 TRAILS vom Wetter verwöhnt wurden. Stattdessen am Mittwochmorgen um 10 Uhr in Garmisch-Partenkirchen: Dauerregen, 15 Grad und tief hängende Wolken sorgten am Start der ersten Etappe für einen ganz besonderen Stimmungs-Mix aus Nervosität, Vorfreude und professioneller Vorbereitung. Verständlich. Immerhin mussten die 435 Athleten aus 29 Nationen bis auf eine Höhe von 1616 m zur Talstation Längenfelder. Die Schneefallgrenze begann auf einer Höhe von 1700 m. „Du musst immer warm bleiben, dann passiert nichts“, meinte Alexander Lubina, der ehemalige Deutsche 10000 m-Spezialist, ausgesprochen locker. Während Mitfavorit Dimitris Theodorakakos aus Griechenland bis eine Minute vor dem Startschuss mit äußerster Konzentration seine empfindliche Muskulatur dehnte. Was wohl die richtige Maßnahme war.

Der 35-Jährige Grieche, der 2013 überlegener Sieger beim GORE-TEX TRANSALPINE-RUN war, legte einen glatten Start-Ziel-Sieg hin. Zwar wurde er zwischenzeitlich noch einmal von Iker Karrera und Mirco Berner aufgelaufen, hatte aber bereits bei der zweiten Verpflegung bei Kilometer 21 gut zwei Minuten Vorsprung auf Karrera und weitere 30 Sekunden auf Berner.

Der sich als echter Überraschungsläufer erwies. Erst seit zwei Monaten trainiert der gerade 20 Jahre alt gewordene Allgäuer am Berg. Trotz seiner technischen Unterlegenheit im Abstieg hielt er den Abstand zum Spitzenreiter mit fünf Minuten in vertretbare Grenzen. Dafür ist der Vorsprung auf Rang vier umso größer. Der Österreicher Andreas Rois liegt bereits 17 Minuten hinter Berner. „Da war nichts zu machen. Das Spitzentrio war einfach zu schnell für mich“, so Rois, der kurz vor dem Ziel in Ehrwald noch stürzte und mit einem blutenden Knie das Rennen beendete. „Das sieht schlimmer aus, als es ist“, hatte Rois schnell seine gute Stimmung wiedergefunden.

Bei den Frauen deutet sich ebenfalls eine dicke Überraschung an. Die Fürstensteinerin Tina Fischl führte die Konkurrenz mit großem Vorsprung an. Nach 36,3 km hatte die 38-Jährige fast 10 Minuten Vorsprung auf die Spanierin Nuria Picas und eine weitere Minute auf die Österreicherin Katharina Zipser. Fischl selbst wollte aber trotz des riesigen Vorsprungs noch nicht von einer Vorentscheidung sprechen: „Zwischenzeitlich haben mich Nuria Picas und Mercedes Zafra Arcos überholt, da ich bergab riesige Defizite habe. Dafür läuft es im Anstieg umso besser. Aber zehn Minuten Vorsprung sind schnell aufgebraucht in den technisch schwierigen Passagen in den kommenden Tagen.“