Rezac siegt beim "Dolomiten-Classicrace"

Foto: Expa Pictures/Michael Gruber

Der tschechische Klassikspezialist Stanislav Rezac gewann heute erneut das „Dolomiten-Classicrace“ in Obertilliach im Rahmen der Dolomitenlauf-Festspiele. Er siegte vor dem lange dominierenden US-Amerikaner Andy Newell. Martin Sutter verpasste als bester Österreicher mit Rang vier das Podium. Große Freude erneut bei Mirco Bertolini, der nach dem Sieg beim gestrigen Dolomitensprint heute auch die 20km-Distanz für sich entschied.

Perfekte Langlaufbedingungen mit traumhaften Loipen sowie abwechselndem Sonnenschein und Schneefall herrschten heute beim „Dolomiten-Classicrace“, das über 42 und 20 Kilometer führte. Weltklasseläufer und Hobbyathleten aus 29 Nationen bestritten das Rennen in der klassischen Technik mit Start und Ziel beim Biathlon- und Langlaufzentrum Obertilliach in Osttirol. Im 42km Hauptrennen kristallisierte sich gleich zu Beginn ein Favorit heraus: Der 33-jährige US-Sprintspezialist Andy Newell, der gestern beim Dolomitensprint nach einem Stockbruch im Finale viel Pech hatte. Der derzeit beste Weltcup-Läufer aus den USA drückte dem Rennen von Beginn an seinen Stempel auf.

Rezac: Nach nur 3h Schlaf zum Sieg

Nachdem Newell bis zur Hälfte des Rennens in Führung lag, formierte sich eine fünfköpfige Spitzengruppe. Ein Kilometer vor dem Ziel kam schließlich die entscheidende Attacke des überragenden Klassikläufers Stanislav Rezac. Der zweifache Gewinner des FIS Worldloppet Cup holte sich nach 2013 seinen nächsten Sieg beim „Dolomiten-Classicrace“. „Gestern bin ich noch bei einem Rennen gestartet und hatte nur drei Stunden Schlaf. Deshalb war ich in der ersten Rennhälfte ziemlich müde. Das Rennen war sehr schnell, die Loipen perfekt und für mich war es wieder ein traumhafter Sieg in Obertilliach“, freute sich Rezac.

Vorarlberger Sutter bester Österreicher

Rezac gewann fünf Sekunden vor Andy Newell, der das Rennen lange dominierte. „Ich wollte den Sieg, aber gegen den starken Rezac hat es leider nicht gereicht“, sagte Newell, für den es nächste Woche in Norwegen im Weltcup weitergeht. Dritter wurde der Italiener Mauro Brigadoi mit sechs Sekunden Rückstand. Als bester Österreicher kam der Vorarlberger Martin Sutter aus dem Bregenzer Wald auf den vierten Platz. Im Ziel hatte er 21 Sekunden Rückstand. „Nach einem zweiten und zwei dritten Plätzen beim Classicrace hat es heute leider nicht für das Podium gereicht. Von Beginn an war es ein Ausscheidungsrennen, wo vor allem Newell das Tempo enorm hoch hielt. Am Ende fehlte mir die nötige Kraft für das Podium“, sagte Sutter. Auf Rang fünf lief Stefan Sutter, ebenfalls vom Fischer Racing Team.

Ukrainischer Sieg bei den Damen

Bei den Damen holte sich Valentina Shevchenko den Triumph beim „Dolomiten-Classicrace“. Sie siegte mit über fünf Minuten Vorsprung auf die Norwegerin Kristin Antonsen. Dritte wurde mit Britt Ingunn Nydal ebenfalls eine norwegische Läuferin. Beste Österreicherin wurde die Leogangerin Magdalena Maierhofer als Fünfte.

Double für „Dolomitensprintsieger“ Bertolini

Für den 24-jährigen Italiener Mirco Bertolini waren es perfekte Tage in Osttirol: Gestern Triumph beim Dolomitensprint und heute gewinnt er souverän das 20km Rennen in der klassischen Technik. „Die Loipen waren perfekt und meine Teamkollegen haben gute Arbeit geleistet. Eigentlich bin ich mehr der Skater, im nächsten Jahr starte ich sicher beim Dolomitenlauf“, sagte der Italiener aus Bormio, der nächstes Wochenende bei den italienischen Meisterschaften antritt. Vor drei Jahren wurde er bei der U23-WM Zehnter im Sprint und bisher schaffte er es im Alpencup zwei Mal aufs Podium. Er gewann das „Dolomiten Classicrace“ acht Sekunden vor dem Deutschen Spitzenläufer Toni Escher und 50 Sekunden vor dem besten Österreicher Matthias Kuhn aus Weißenbach am Lech. Bei den Damen siegte die Italienerin Debora Roncari 15 Sekunden vor der Deutschen Elisabeth Schicho. Dritte wurde mit Viviana Druidi erneut eine Italienerin.

Morgen 42. Dolomitenlauf - Franzosen als Favoriten

Morgen fällt um 10:00 Uhr beim Biathlon- und Langlaufzentrum in Obertilliach der Startschuss zum 41. Dolomitenlauf, der neben dem Worldloppet auch zum FIS Worldloppet Cup zählt. Über die 42 Kilometer zählt der Franzose Benoit Chauvet, der bisher drei Mal Gesamtzweiter im FIS Worldloppet Cup war, neben seinen Landsmännern Adrien Mougel und Ivan Boiteux Perrillat, Bronzemedaillengewinner bei den Olympischen Spielen in Sotchi, zu den Favoriten. Zum Kreis der Sieganwärter zählen auch der zweifache italienischen Olympiasieger Giorgio Di Centa und Marathonspezialist Sergio Bonaldi. Aus österreichischer Sicht ruhen die Hoffnungen auf den Schultern von Thomas Zlöbl aus Bad Gastein.