Italienische Festspiele bei Skifest in Lienz

Foto: Expa Pictures

Der letzte Weltcup-Riesentorlauf des Jahres in Lienz entwickelte sich zu einem richtigen Hundertstelkrimi: Die besten Drei lagen innerhalb von 0,08 Sekunden! Den Sieg holte sich die Italienerin Federica Brignone, die im 2. Lauf noch die Halbzeitführende Deutsche Viktoria Rebensburg abfing. Dritte wurde die gestrige Slalomsiegerin Mikaela Shiffrin. Stephanie Brunner schaffte es als beste ÖSV-Athletin auf den 5. Platz.

Am heutigen perfekten Wintertag mit strahlend blauen Himmel in Osttirol nutzte die 27-jährige Federica Brignone die Gunst der Stunde. Die Italienerin holte vor 8.000 Zuschauern mit einem Vorsprung von nur vier Hundertstelsekunden vor Rebensburg ihren sechsten Weltcupsieg. Nach dem zweiten Platz beim Riesentorlauf in Lienz im Jahr 2011 und insgesamt vier Top-6-Ergebnissen in Osttirol reichte es heute endlich zum Sieg. Hinter Rebensburg komplettierte Mikaela Shiffrin mit 0,08 Sekunden Rückstand das Podium. „Im Sommer musste ich verletzungsbedingt pausieren und konnte lange nicht trainieren. Langsam geht es aufwärts und ich bin sehr glücklich über diesen Sieg heute“, strahlte Brignone im Ziel.

Viktoria Rebensburg haderte etwas mit der Piste, denn „einige Stellen im zweiten Lauf waren schwierig zu fahren.“ Nach ihrem gestrigen Slalom-Sieg verpasste die 22-jährige US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin heute das Double: „Ich bin gerne in der Position der Jägerin, aber an einigen Stellen bin ich heute leider zu verhalten gefahren.“

Stephanie Brunner, die derzeit beste Riesentorläuferin im ÖSV-Team, verbesserte sich nach dem achten im 1. Durchgang noch auf den fünften Platz. Aus dem ÖSV-Team konnte ebenfalls Elisabeth Kappaurer überzeugen. Die 23-jährige Vorarlbergerin holte mit Rang zwölf ihr bisher bestes Ergebnis im RTL. Ricarda Haaser schaffte Platz 18 und Bernadette Schild verbesserte sich im 2. Lauf um sechs Ränge und wurde 20. Anna Veith freute sich in ihrem zweiten RTL nach ihrem Comeback als 21. über Weltcup-Punkte.

4.500 Besucher bei der Weltcup-Party
Gestern Abend kam es am Lienzer Hauptplatz zur Weltcup-Party. Nach der Siegerehrung für den Slalom folgte die spektakuläre Startnummernauslosung für den Riesentorlauf, wo Osttiroler Schafe als Glücksbringer fungierten. Rund 4.500 Besucher kamen in die Innenstadt, wo im Anschluss noch die Sessionband Anras Brass und Sara Koell mit Band aufgeigten.

OK-Chef Frömel: „Das war ein großes Skifest“
Die tausenden Besucher sorgten an beiden Tagen beim Weltcup-Slalom und Riesentorlauf für ein großes Spektakel in der Osttiroler Metropole. Ein sehr zufriedener OK-Chef Werner Frömel zieht Bilanz: „Die beiden Tage haben unsere Erwartungen absolut übertroffen: in Hinblick auf die Zuschauerzahlen, das Wetter und den Zustand der Piste. Die touristische Botschaft nach außen konnte nicht besser sein: TV-Bilder mit einer traumhaften Winterlandschaft gingen um die Welt. Die Stimmung am Hochstein war genial und die vielen Fans sorgten für ein unvergessliches Skifest in Lienz.“

Der Vertrag mit dem Österreichischen Skiverband läuft noch bis 2020. „Aber es gibt bereits positive Signale vom Skiverband. Seit 20 Jahren sind wir im Damen-Weltcupkalender und wenn man den Alpencup sowie den Herren-Slalom und die FIS Snowboard Weltmeisterschaft miteinbezieht, arbeiten wir ab 2019 bereits 25 Jahre permanent zusammen. Dann hätten der ÖSV und Lienz quasi die „Silberne Hochzeit““, sagt Frömel. „Ich bin zuversichtlich, dass in den entscheidenden Gremien der Stadt Lienz und im Tourismusverband positive Beschlüsse gefasst werden. Damit wir weiterhin Partner des ÖSV als Weltcup-Ort bleiben. Spätestens 2020 könnten wir einen weiteren Fünfjahresvertrag bis 2025 fixieren!“