Interview zum Linz Triathlon 2013

Kommenden Samstag 12.5. findet der FH Oö Linz Triathlon mit einem Sprintbewerb und einer Mitteldistanz statt.  Wir haben im Vorfeld ein Interview mit einem der Favoriten über den Halbiron-Bewerb, dem Sieger des Trumer Triathlons 2012 Markus Liebelt aus Deutschland geführt.

TopSportAustria:
Was waren bisher Deine größten Erfolge?

Markus Liebelt:
Die bisher größte Erfolg ist sicherlich, mein erster Profisieg in meiner ersten Profisaison beim TRUMER TRIATHLON 2012 - und das gleich mit Streckenrekord. Auch der sechste Platz auf der schweren Strecke bei der Challenge Aarhus wo ich mich nach hartem Kampf um Platz 5 doch noch der Erfahrenheit eines Stephen Bayliss geschlagen geben musste. Mit meinem Rennen was mir beim stark besetzten Chiemsee Triathlon den 4. Platz einbrachte war ich zwar aufgrund eigener dummer Fehler ganz und gar nicht zufrieden, im Endeffekt war allerdings die Platzierung doch auch ein guter Erfolg.  Kurz vor der Challenge Walchsee hatte ich einen sehr schweren Radunfall, erkämpfte mir noch lädiert im extrem hochklassigen Feld den 11. Platz und eine Woche später den Titel 'King of Wolfgangsee' mit der besten Gesamtzeit aus dem Cross Triathlon (Platz  4 in Österreichs härtesten Cross Triathlon, zugleich mein erster) am Samstag und der Olympischen Distanz am Sonntag (Platz 3)

TopSportAustria:
Wann hast Du mit dem Triathlonsport begonnen?

Markus Liebelt:
Zum Triathlon bin ich erst 2007 gekommen, nachdem ich Kindes- und Jugendalter alle möglichen Sportarten betrieben habe (Schwimmen, Wasserball, Ski, Basketball, Volleyball, Bergsteigen, Laufen, Radln.... ) 

TopSportAustria:
Hast Du Vorbilder unter den Athleten?

Markus Liebelt:
Ein Vorbild im eigentlichen Sinne, dass ich so sein möchte wie jemand anderes, habe ich nicht - ich gehe meinen eigenen Weg. Am meisten beeindruckt bin ich allerdings immer wieder vor allem von Sebastian Kienle - ein toller Athlet mit viel Herz und Mut!

TopSportAustria:
Welche Beziehung hast Du zu Österreich und der Triathlonszene in unserem Lande?

Markus Liebelt:
Eine Beziehung zu Österreich habe ich schon seitdem ich denken kann, da wir durch Bergsport und Skisport jedes Jahr in die Alpenrepublik reisten. Schon von Kind auf war ich fasziniert. 

Seit Januar 2012 vertraue ich auf die Räder von AIRSTREEEM. Dadurch ist der tolle Kontakt nach Fuschl zu Jakob Schmiedlechner und seinem Mohrenwirt entstanden - welcher mittlerweile mein wichtigster Partner ist. Als Triathlet findet man hier einfach perfekte Trainingsbedingungen - selbst im Winter habe ich ein Skitrainingslager hier absolviert und auf eine teure Reise in den warmen Süden verzichtet. Und ich bin mir sicher dass sich die viele harte Arbeit im Training heuer wieder auszahlen wird.

TopSportAustria:
Warum startest Du beim Linz Triathlon über Halb-Distanz? Welche Bewerbe bevorzugst Du sonst?

Markus Liebelt:
Linz wird für mich eine erste Standortbestimmung nach der langen Vorbereitungsphase. Ich mag diese kleineren und oft auch sehr gut besetzten Bewerbe sehr gern. Danach wird der erste richtige 'Kracher' die  CHALLENGE KRAICHGAU mit den Deutschen Meisterschaften über die Mitteldistanz. Im weiteren Saisonverlauf stehen dann Challenge Aarhus, Chiemsee Triathlon, OBERTRUM, Challenge Walchsee, EM Cross am Wolfgangsee am Plan. Im Oktober möchte ich nach Florida zum Ironman 70.3 Miami und REV3 Venice Beach fliegen, und unter anderem erste Punkte für die Ironman 70.3 WM 2014 sammeln. Mit dem Schritt auf die Langdistanz lasse ich mir definitiv noch Zeit!

TopSportAustria:
Wie schätzt Du Deine Chancen in Linz ein?

Markus Liebelt:
In Linz werde ich natürlich um den Sieg kämpfen!

TopSportAustria:
Kennst Du die Strecken des Linz Triathlons? Welche Bedingungen kommen Dir normalerweise entgegen?

Markus Liebelt:
Ich kenne das Höhenprofil der Strecke und werde sie mir vor Ort auch noch anschauen. Ich denke die Strecken kommen mir als kraftvollen Athleten sehr entgegen. Ich mag anspruchsvolle Radstrecken und flache schnelle Laufstrecken wo ich meine langen Beine voll zum Einsatz bringen kann. Allerdings habe ich letztes Jahr gesehen, dass ich auch auf Cross Laufstrecken mit vielen Höhenmetern sehr schnell unterwegs sein kann. Da ich meinen Körperfettanteil nicht auf ein ungesundes Minimum herunter schraube, kann ich auch bei kalten Temperaturen sehr gut bestehen, komme aber gleichzeitig auch mit Hitze ohne große Probleme klar.

TopSportAustria:
Wo siehst Du Deine Stärken und Schwächen? Welche Schwerpunkte setzt Du im Training?

Markus Liebelt:
Stärken sind definitiv das harte und schnelle Radfahren und mittlerweile, vor allem danach, schnell zu laufen. Im Schwimmen arbeite ich noch sehr viel an einer effizienten Technik. Gute schwimmerische Grundlagen sind zwar vorhanden, allerdings war das Schwimmen in den vielen Jahren Wasserball etwas ganz anderes als es jetzt im Triathlon erforderlich ist. Aber ich denke auch da werde ich in Zukunft den Anschluss schaffen.

Der Schwerpunkt im Training ist einfach harte ehrliche Arbeit, also das Zusammenspiel von lockeren bis teilweise brutalen Trainingseinheiten mit wichtiger Regeneration, perfekt gesteuert von meinem Trainer Ben Reszel vom RESOURCE Institut.

TopSportAustria:
Wie kannst Du Dein Leben als Triathlon-Profi finanzieren? Wer unterstützt dich?

Markus Liebelt:
Die Finanzierung ist leider noch ein großes Problem. Einen großen finanziellen Hauptsponsor habe ich noch nicht. 

Wie schon erwähnt ist das Hotel MOHRENWIRT am Fuschlsee, wo ich nun auch nebenbei etwas arbeite, mein wichtigster Partner der mir das Leben deutlich einfacher macht und mir perfekte Bedingungen bietet. 

Des weiteren werde ich von ERDINGER Alkoholfrei unterstützt. Materialtechnisch bin ich mit Airstreeem, Reborn, Kejano, Thoni Mara Running Wear und Compressport sehr gut ausgerüstet.

TopSportAustria:
Wie schätzt Du das Problem Doping im Triathlonsport sein?

Markus Liebelt:
Ich schätze das Doping im Profi Triathlon kein sehr großes Problem ist und schon gar nicht flächendeckend betrieben wird. Dies zeigen immer wieder super Leistungen von Athleten wie Kienle, Frodeno, Bracht, Al Sultan etc. die mit allergrößter Wahrscheinlichkeit sauber unterwegs sind. Die erfolgreichsten Triathleten sprechen sich immer wieder lautstark gegen Doping auf - und das ist gut so. Ich würde zwar für niemanden außer mich selbst die Hand ins Feuer legen - doch habe ich in sehr, sehr viele Athleten großes Vertrauen! 

Schwarze Schafe mit langen Nasen wird es immer wieder geben, wie es im wahren Leben Betrüger und Kriminelle gibt, dafür brauchen wir starke Anti Doping Agenturen - und ohne wenn und aber lebenslängliche Sperren!!!