Goldener Auftakt für Vanessa Herzog in Inzell

Foto: Martin Nitsch

Mit Weltjahresbestleistung, neuem Bahnrekord, neuem Österreichischen Rekord sowie persönlicher Bestleistung lief Vanessa Herzog am Freitagnachmittag im bayerischen Inzell zum Weltmeistertitel über 500 Meter. In 37.12 Sekunden eroberte sie die zweite Goldmedaille für Österreich bei Einzelstrecken-Weltmeisterschaften. Die 23-Jährige entzauberte die Konkurrenz in der Max-Aicher-Arena und verwies die Japanerinnen Nao Kodaira und Konami Soga auf die Plätze zwei und drei. Damit beendete sie auch eine 37 Rennen lang anhaltende Siegesserie der aktuellen Olympiasiegerin und Titelverteidigerin über 500 Meter.

"Es ist unglaublich, mir fehlen die Worte. Ein Traum ist in Erfüllung gegangen", jubelte die Österreicherin über ihre erste WM-Medaille. Dank einem fantastischen Lauf glänzte diese auch in Gold. Sieben Hundertstel betrug ihr Vorsprung auf die Gewinnerin der Silbermedaille. Zum ersten Mal gelang es der in Kärnten lebenden Tirolerin ihre Kontrahentin aus Japan in die Schranken zu weisen, nachdem sie sich in der laufenden Weltcupsaison sechsmal Kodaira geschlagen geben musste.

In der zehnten Paarung über 500 Meter startete Herzog auf der Außenbahn. Ihre Gegnerin war die zweifache Vizeweltmeisterin Brittany Bowe aus den USA. Diese sorgte auch für den ersten Schreckmoment mit einem Fehlstart. Doch die Österreicherin ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen und zeigte ihre beste Startzeit in ihrem absoluten Saisonhighlight. "Ich habe mich voll fokussiert auf den Wettkampf. Die letzten zwei Tage lang habe ich mein Handy ausgeschalten, damit ich mich voll auf den Sport konzentrieren konnte", berichtete die neue Weltmeisterin.

Nach den ersten 100 Metern zeigte Herzog eine wahre Paraderunde und unterbot den Bahnrekord der aktuellen Weltrekordinhaberin Sang-Hwa Lee aus Südkorea. Mit sechs Zehntel Vorsprung auf die ebenfalls 23-jährige Japanerin Soga ging sie damit in Führung und wartete wie das Publikum in der Max-Aicher-Arena auf die letzte Paarung mit der seit fast drei Saisonen über 500 Meter ungeschlagenen Kodaira: "Ich bin auf der Gegengeraden gesessen und wollte zuerst gar nicht auf die Anzeigentafel sehen. Danach habe ich die Startzeit von Nao erblickt und dachte mir, dass ist gut für mich. Sie kam dann gut in den Windschatten der Russin und ich dachte mir, dass könnte richtig eng werden."

Sechs Hundertstel hatte die Japanerin Vorsprung nach den ersten 100 Metern auf die Österreicherin, die über ihre Stärke auf der Schlussrunde wusste. Doch bis Kodaira die Ziellinie überquerte, wusste die 23-jährige nicht, ob ihr Bahnrekord für den Titel reicht: "Bis die Zeit aufblitzte musste ich abwarten. Ich war mir überhaupt nicht sicher wie das ausgeht. Ich war die ganze Runde sehr nervös."

Sieben Hundertstel war Kodaira dann langsamer und Herzog konnte über ihr erstes WM-Gold jubeln. 20 Jahre nach Emese Hunyady, die 1999 in Heerenveen den Einzeltitel über 1.500 Meter gewann darf sich der Österreichische Eisschnelllauf Verband über den zweiten WM-Sieg freuen.

Am Samstag um zirka 15:00 Uhr folgt dann der nächste WM-Einsatz der jungen Weltmeisterin. Zweieinhalb Runden gilt es über 1.000 Meter in der Max-Aicher-Arena zu absolvieren: "Ich habe zwar schon ein Weltcuprennen am Tausender heuer gewonnen, wurde aber auch schon Zehnte. Auch morgen muss alles passen, damit ich die Chance auf eine Medaille habe.

Ergebnisse:

Programm Eisschnelllauf Einzelstrecken-Weltmeisterschaften in Inzell, GER
Samstag, 9. Februar 2019 (ab 13:15 Uhr)
5.000 Meter Damen
1.000 Meter Herren
1.000 Meter Damen (mit Vanessa Herzog)
10.000 Meter Herren

Sonntag, 10. Februar 2019 (ab 14:30 Uhr)
1.500 Meter Damen
1.500 Meter Herren
Massenstart Damen
Massenstart Herren