Dolomitensprint: ÖSV-Sieg vor Augen - doch am Ende lachten die Italiener

Foto: Expa Pictures/Michael Gruber

Und am Ende jubelten die Italiener - so geschehen heute beim Dolomitensprint in Lienz! Nachdem im Finale der Kärntner Tobias Habenicht klar in Führung lag und über die letzte Schanze fiel, dem US-amerikanischen Favoriten Andy Newell beim Start der Stock brach, war der Weg frei für den 24-jährigen Neo-Papa Mirco Bertolini. Bei seinem ersten Dolomitenlauf holte er seinen ersten Sieg! Zweiter wurde sein Landsmann Emanuele Becchs.  

40 internationale Athleten starteten heute beim Dolomitensprint, der im Jahre 1979 gegründet wurde und damit der älteste Langlaufsprint der Welt ist. Vor tausenden Zuschauern kämpften sich die Läufer von den Vorläufen über das Viertel- und Halbfinale bis zum Finale der vier Besten. Je zwei Runden mit 350 Metern Länge am Lienzer Hauptplatz, gespickt mit  einer sieben Meter hohen Rampe, einer abfallenden Steilkurve, einer Schanze und vor dem Zielsprint noch der entscheidenden Spitzkehre, mussten perfekt gemeistert werden.

Schon in den Vorläufen kristallisierten sich die Favoriten heraus: Neben dem US-Amerikaner Andy Newell, dem Deutschen Florian Hollandt, dem Italiener Emanuele Becchs, US-Sprintmeister Reese Hannemann und dem Franzosen Guigonnet Laic setzten sich durchwegs die Top-Stars durch. Sehr stark präsentierte sich auch der Österreicher Tobias Habenicht, der es als einziger ÖSV-Läufer ins Halbfinale schaffte.

Aus für Habenicht mit Sieg vor Augen

Das Finale lautete schließlich: die beiden Italiener Mirco Bertolini und Emanuele Becchs gegen den Österreicher Tobias Habenicht sowie den US-Sprinter Andy Newell! Der 23-jähriger Klagenfurter Habenicht zeigte sich top-motiviert und dominierte das Finale. Bis zum letzten Sprung, wo er klar in Führung liegend stürzte. „Das war bitter. Ich habe mich sehr gut gefühlt und hatte den Sieg vor Augen. Wahrscheinlich war ich mir zu sicher und habe die Anspannung verloren“, zeigte sich Habenicht, der wie 2011 Dritter wurde, etwas enttäuscht. Großes Pech hatte auch der 30-jährige Andy Newell, der bisher fünf Mal unter die Top-5 im Weltcup kam. „Stockbruch gleich beim Start - damit waren alle Chancen dahin“, so der US-Läufer.

Italiener jubeln über Doppelsieg

Damit war der Weg im Finale frei für die beiden Italiener Bertolini und Becchs, der in den Vorläufen auftrumpfte. „Ich war heute zum ersten Mal beim Dolomitenlauf und es war Spannung pur. Gerade bei so einem Rennen braucht man Cleverness und Glück; und das Glück war heute eindeutig auf meiner Seite“, schmunzelte der 24-Jährige Bertolini aus Bormio. Der Italiener scheint auf einer Erfolgswelle zu laufen: „Letzte Woche wurde ich zum ersten Mal Vater, der Siegerscheck in Höhe von 2.500 Euro geht sofort in die Haushaltskasse.“ 

Morgen erfolgt um 10:00 Uhr der Startschuss zum „Dolomiten-Classicrace“ über die Distanzen 42 und 20 Kilometer. Start und Ziel des zum Worldloppet zählenden Bewerbes befindet sich beim Biathlon- und Langlaufzentrum Obertilliach.