Atemberaubend, waghalsig und riesiger Nervenkitzel: Zwei Jahre nach der spektakulären WM-Premiere küren die Klippenspringerinnen ihre nächste Weltmeisterin. Nach Bronze in Barcelona zahlt sich für Anna Bader hohes Risiko nicht aus. Eine große Hoffnung bleibt.
Die Berichte über flächendeckendes Doping in der Leichtathletik in Russland oder Kenia werfen einen Schatten auf die gesamte Sportwelt. Warum soll ausgerechnet der Schwimmsport sauberer sein? Vielleicht ist er es ja, aber viele gute Gründe gibt es für die Annahme nicht.
Der total fokussierte Paul Biedermann muss sich für eine WM-Medaille steigern. Im Halbfinale gab er als Sechster noch nicht „hundert Prozent”. Nach dem Vorlauf erinnerte der Weltrekordler in einer Doppelrolle an eine legendäre Pressekonferenz.
Bronze in Barcelona - und nun? Nach der „Reizüberflutung” vor zwei Jahren freut sich Klippenspringerin Anna Bader auf ihr zweites WM-Kapitel. Das Referendariat darf ein Weilchen ruhen - vielleicht auch dank eines Schreibens der Bundeskanzlerin.
Jetzt geht's um die WM-Medaillen! Im Halbfinale verlor Paul Biedermann seine Weltjahresbestzeit, im Endlauf soll mit mehr Tempo das Podest her. Hendrik Feldwehr ging volles Risiko, Alexandra Wenk nahm als Beste seit van Almsick viel Motivation fürs Rio-Jahr mit.
Das Thema Doping ist auch bei der Schwimm-WM präsent. Chinas Weltmeister ärgert sich über entsprechende Fragen. Russlands nach Doping-Sperre zurückgekehrter Star wird umjubelt. Die FINA verweist auf 1000 Dopingtests und die Nationalverbände.
Kann Paul Biedermann Gold gewinnen? Nach dem mäßigen Staffel-Auftritt werden die ersten Einzelprüfungen mehr Aufschluss über die Stärke des Weltjahresbesten geben. Die Springer beendeten die WM mit einer Turm-Enttäuschung, die Freiwasser-Asse mit Bronze von Angela Maurer.
Die Freiwasserschwimmer bleiben die Erfolgsgaranten des Deutschen Schwimm-Verbandes - auch ohne Thomas Lurz. Angela Maurer schraubte die WM-Medaillenausbeute auf vier hoch. Die 40-Jährige war beim Blick auf die Anzeigetafel und Rang drei aber selbst überrascht.
Michael Phelps darf nicht, das ist die Chance für andere internationale Stars. Bei der WM in Kasan stehen die US-Schwimmer trotzdem im Mittelpunkt. Dazu eine unverwüstliche Ungarin und ein Chinese mit einem besonderem Vorhaben.
Nach Freiwasserschwimmern und Springern will Paul Biedermann „endlich selber ins Wettkampfgeschehen einsteigen”. Erst wollen die Kollegen im WM-Fluss wieder zuschlagen. Der verletzte Hausding kämpft bei seinem letzten Start mit hohem Risiko. Vergeblich.
Diese Schwimm-WM läuft einfach nicht für die deutschen Wasserspringer. Vom Drei-Meter-Brett konnte Nora Subschinski die Patzer der Konkurrenz nicht fürs Finale nutzen. Patrick Hauding hat mehr Verletzungen als bislang bekannt.